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Allgemeines zur Person   

        

Name:      

Andreas Modl

Geboren:  

21. Februar 1961

Beruf:        

Kraftfahrzeugmechaniker später Staatsprüfung  zum Verwaltungsfachmann, 

zeitgleich Maurerhandwerk Hoch und Tiefbau 

Heute:      

Berufstrainer  / Dozent / Anleiter im sozialen Bereich

Hobbys:     

Begeisterter Motorradfahrer,  Westernreiten

 

Nun zur Arbeit :-)

Man könnte Andreas Modl als einen wirklichen Kampfkunstfreak bezeichnen. Karate, oder besser Kampfkunst als solches, sind für ihn eher Lebenseinstellung als Hobby oder von 1995 bis 2016 Beruf. 

Begonnen hat er seine Kampfkunst-Laufbahn mit dem Jiu Jitsu Training bei seiner Mutter, die ihn ab 1966 unterrichtete. Mit den Worten: "Junge Du bist jetzt in der Schule und da muss man sich manchmal auch wehren können" war der erste Stein ins rollen gebracht. 

Es folgten weitere Stationen, über Bo Jitzu und Nunshaku Jitzu kam er schließlich zum Wado Ryu Karate. Zum damaligen Zeitpunkt betrieben in Deutschland ganze 1500 Personen diesen Karatestil. Man kann also getrost behaupten, das er wirklich einer der ersten Generation war.

Für ihn war und ist dieses Gebiet nicht auf ein bestimmtes System eingegrenzt, sondern war immer ein grosses Ganzes. Sein Bestreben ging immer in die Richtung der Zusammenarbeit auch mit anderen Stilen, da man seiner Auffassung nach nur voneinander lernen kann. Er selbst praktizierte bis zum heutigen Tag sieben verschiedene Kampfkünste bis zum Dangrad. Geradezu revulutionär ist seine Auffassung das die Kampfkünste viel mehr zusammen arbeiten sollten. In seinem eigenem kleinen Dojo trainieren die Schüler Wado Ryu, AKS-Karate, Aikido, Shotokan und Kobudo. Mittelalterliche Kampfkunst ist seiner Auffassung nach, ein durchaus legitimes System. Denn die europäischen Kampfkünste stehen den asiatischen in nichts nach. Im AKS finden sich inzwischen immer mehr Schwertschläger, Langbogner, mittelalterliche Ringer und Faustkämpfer ein.

Das liegt vermutlich daran, das wir von "Haus aus" zu einer großen Freizügigkeit und Kooperationsbereitschaft allen Kampfkünsten gegenüber aufrufen. Zum anderen sind die Ähnlichkeiten und die Vorteile die mittelalterliche Kampfkunstbetreibende durch eine Zugehörigkeit bzw. Kooperation mit den AKS`lern haben nicht von der Hand zu weisen. Die Kombination aus Schlag, Tritt, Hebel, Boden, Ringer und vor allem auch den Waffentechniken unseres Systems sind für die Angehörigen dieser mittelalterlichen Kampfkünste unschlagbare Argumente.

AKS kann von sich behaupten..."Wir bringen Europa und Asien unter einen Hut"

Ganz ehrlich..darauf sind wir ein bißchen stolz... 

 

Zitat

"Die gemeinsamen Wurzeln sind zum Teil so offensichtlich,  das man schon beide Augen fest zukneifen muss,  um es nicht erkennen zu müssen"

 

Wettkämpfe

Seine Kumite Laufbahn musste Andreas 1978 aufgrund einer schweren Verletzung aufgeben. Bis zu diesem Zeitpunkt war sein grösster Erfolg im Kumite Vizelandesmeister des DJKV Kumite Jugend.

Nach mehrjähriger Wettkampfpause, begann er sich auf Kata zu spezialisieren.

 

Die grössten Erfolge waren

3 x British Army Meister

3 x US Army Meister Kata European Friendship

3. Platz Nationalmeisterschaften Toyakwai England

2. Platz Nationalmeisterschaften WSKF England 

4 x in Folge OSAKA Meister Kata

x mal Bezirksmeister Kata

 

Da Wettkämpfe Andreas eigentlich nie so sonderlich interessiert haben, beendete er das Wettkampfgeschehen für sich im Jahr 1996. Sein eigentliches Steckenpferd im Bezug auf Kampfkunst ist die Selbstverteidigung (eigentlich immer gewesen, schon durch die Prägung im Elternhaus) Andreas war viele Jahre Landestrainer des Karateverbandes Niedersachsen für Selbstverteidigung und auf diesem Gebiet auch heute noch extrem aktiv.

 

Sportlicher Werdegang

Begonnen mit Kampfkunst 1966/67 mit dem Jiu Jitsu

Im Alter von 12 Jahren Kontakt zum Bo Jutsu und Nunshaku Jitsu. Was er bis Anfang der 90er Jahre betrieb.

1975 Kukushin Ryu zeitgleich Kobujutsu heute nicht mehr aktiv. 

1975  Wado Ryu Karate bis zum heutigen Tag. Anfang der 80er Jahre erster Kontakt zum AKS durch Robert Debelak.

Anfang der 90er Jahre Zanshin Jitsu

1998 Aikido 

        

                  Privattraining Honbu Dojo USA

              Foto: Fred Reinecke, Technik Nikjiu

 

Stationen

1966 Jiujitzu Training bei seiner Mutter ( Kriegsjiujitzu der deutschen Wehrmacht über die Kaiserlich japanische Armee)

1978 mit 17 Jahren Trainer des Karate Do Zen Neuhaus

1980 Dan Prüfung zum 1. Dan Wado Ryu und Gründung des Fuji Yama Dojo, Cheftrainer Fuji Yama Dojo bis zum heutigen Tag

1981 Erwerb der Prüferlizenz Wado Ryu

1982 Sportleiterlizenz des Deutschen Sportbundes

1983 bis zu seiner Auflösung Landesreferent Wado Ryu für die Niedersächsische Karateunion in der Deutschen Karate Union

1980 bis 1984 Landeskampfrichter der Niedersächsichen Karate Union (NKU) in der DKU

1984 bis zur Auflösung der Deutschen Karate Union (DKU) Honorartrainer der Deutschen Karate Union 

1984 bis zur Auflösung der DKU Mitglied des Ehrenrates der NKU

1992 bis 1996 Vizereferent für Wado Ryu in Niedersachsen KVN im DKV

1995 Einstieg zum Berufstrainer, bis zum heutigen Tag

1996 bis zum heutigen Tag Landesreferent für Wado Ryu in Niedersachsen KVN im DKV

1997 bis zum heutigen Tag Landesreferent für AKS Karate im KVN

1997 bis 2017 Tag Landestrainer für Selbstverteidigung in Niedersachsen

2000 bis zum heutigen Tag Bundesreferent für AKS Karate im DKV

2001 Trainer C Karate

2003 Trainer B Karate

2004 Who is who of material arts USA

2006 Erste Buchveröffentlichung (Fachbuch AKS-Prüfungsgrundlagen)

2007 Berufung zum Mitglied des Bundesrates Wado Ryu

2007 Aufnahmeinterview für das „Who is Who“ in der Bundesrepublik Deutschland durch Who is Who, Verlag für Personenenzyklopädien AG Schweiz, Landesredaktion Deutschland / Berlin

2009  Berufung zum fachlichen Beirat für Budokonzept Deutschland (Hanbo Jitsu und AKS Karate)

20112. Buchveröffentlichung, Hanbo Jitsu, Kampfkunsttraining mit dem kurzen Stock. Über Budo Konzept Deutschland ISBN 9873-84480-379-2

2012 Aufnahme in die Hall of Fame, Who is Who WORLD SOCIETY

2014 Berufung zum Milenniumstrainer durch den DKV ( Deutscher Karate Verband ) anläßlich der Karateweltmeisterschaft in Bremen

2022 3. Buchveröffentlichung Hanbo Jitsu Budokonzept Deutschland Kono Verlag

 

Derzeitige Ämter und Positionen

European Director of AKS-Karate

Mitglied des AKS World Council

Mitglied des AKS "Board of Advisors" 

Bundesprüfer Wado Ryu (DKV)

Bundesprüfer AKS-Karate  (DKV)

Weltprüferlizenz AKS World Council

Bundesprüfer für stilrichtungsfreies Karate (DKV)

Bundesreferent für AKS-Karate (DKV) 

Stilrichtungstrainer des DKV für AKS (Chi Do Kwan Karate Do) 

Vorsitzender des Bundesprüfungsrates AKS-Karate (DKV)

Landesreferent Wado Ryu in Niedersachsen (KVN im DKV)

Landesreferent AKS-Karate in Niedersachsen (KVN im DKV)

Mitglied des Bunderates Wado Ryu im DKV

Beiratsmitglied für Budokonzept Deutschland (Hanbo Jitzu und AKS Karate)

Berater für Selbstverteidigung Guardian United. Geselschaft für Personenschutz

Berufung zum Millenniumstrainer durch den DKV anlässlich der Karateweltmeisterschaft in Bremen 2015

Lizenzen

A - Prüfer Wado Ryu ( DKV )

A - Prüfer AKS - Karate ( DKV )

A - Prüfer Offene Stilrichtung ( DKV )

Weltprüferlizenz AKS - Karate ( AKS - World Council )

Sportleiterlizenz des DSB

Fachübungsleiter Karate

Trainer C - Lizenz Karate

Trainer - B Lizenz Karate

 

Derzeitige Graduierungen

Bei den Abkürzungen hinter den Graduierungen handelt es sich um Verbandsabkürzungen, zum Teil sind die Verbände heute nicht mehr existent, oder sind in anderen Verbänden aufgegangen.

                  

                      Honbu Dojo 2006

8. Dan Chi Do Kwan (AKS)  (AKA) American Karate Association

8. Dan Chi Do Kwan Kobudo (AKA) American Karate Association

8. Dan Chi Do Kwan (AKS) im DKV Deutscher Karate Verband

8. Dan Wado Ryu (DKV)

2. Dan Kobujutsu (ZOD) (KJK) Zanshin Organisation Deutschland, Kobujutsu Kai

2. Dan Kukushin Ryu (ZOD, KJK)

2. Dan Bojutsu (ZOD. KJK)

2. Dan Nunshaku Jitsu (ZOD, KJK)

1. Dan Zanshin Jitsu (ZOD)

 

Prägende Persönlichkeiten

Wado Karate:

Heinrich Reimer, Teruo Kono, Christel Ehlert, Rob Zwartjes

American Karate System ( AKS ):

Dr. Robert Debelak, Ernest Lieb, Major Prof. Mike Sullenger, Fred Reinecke

Jiu Jitsu:

Ilse Modl

Kobudo:

Heinrich Conrads, Fred Reinecke

Aikido:

Dr. Thomas Groh, Stefan Borchers, Larry Reynosa

Sonstiges:

Thiong The Tan / Chinese Kung Fu, Dieter Mansky / Shotokan, Sgt. John Gillilland / Shotokan

 

Heute aktiv in folgenden Kampfkünsten

Wado Ryu

Chi Do Kwan (AKS)

Aikido

Chi Do Kwan Kobudo Hanbo Jitsu

 

           Foto: Fred Reinecke ( USA 2003 ) Sokuto

 

Für die, die etwas mehr verstehen wollen...

 

Ein ganzes Leben für die Kampfkunst

Ganz am Anfang  sollen alle doch mal über folgendes nachdenken:

"Die Maske die wir alle tragen, ist völliger Blödsinn...."Kampfkunst ist eine unglaubliche Art uns zu zeigen, wer wir wirklich sind. Nur die wenigsten haben allerdings auch den Mut,  dass dann auch nach aussen zutragen....viele gehen einfach und tun so als ob alles in Ordnung wäre!

Mein Name ist Andreas Modl ich wurde am 21. Februar 1961 in Bevern geboren. Über mich wurde viel erzählt und geschrieben. Wenn ich meinen Namen im Internet aufrufe, wundere ich mich immer wieder darüber,  wie viele Leute Artikel oder ähnliches über mich veröffentlichen und im Netz für die Nachwelt hinterlassen. Vor allem finde ich es extrem spannend,  was ich da so alles über mich lesen kann, vieles wusste ich selbst noch nicht.J

Mir wurde und wird vieles nachgesagt, aber seit euch gewiss, das meiste gruselige was man über mich so erzählt wird,  stimmt vorne und hinten nicht. Ich habe festgestellt, dass die, die mich am wenigsten kennen am meisten über mich erzählen und wissen....irgendwie seltsam. Nun ja,  jeder einigermassen bekannte Kampfkunstlehrer und Trainer wird vermutlich ziemlich genau wissen,  von was ich hier spreche, aber damit werden Menschen wie wir wohl leben müssen.

Deshalb verfasse ich einmal diese kleine Biographie um mein Leben,  bzw. mein Kampfkunstdasein aus meiner Sicht zu erzählen. Ganz ehrlich, es ist selbst für mich nicht ganz einfach, wo fängt man da an? Am besten am Anfang...

Dann möchte ich als erstes sagen was mich bewegt und angetrieben hat diesen Weg zu gehen. Über meine Lebensauffassung und Philosophie. Über das was ich über mich und andere gelernt habe. Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich mich mein ganzes Leben bemüht habe,  aufrichtig anderen gegenüber zu sein und mir selbst treu zu bleiben. Die Kampfkunst ist so eine Sache...man bekommt im Laufe der Zeit einen Spiegel vor die Nase gesetzt,  der einem gnadenlos ein Bild von sich zeigt, mit allen Schwächen und Fehlern die man nun einmal hat. Das Resultat ist, entweder man kann mit sich leben oder nicht. Wer es nicht kann, wird sehr schnell wieder aus dieser Szene verschwinden.

Ich habe viele kommen und gehen sehen, leider. Die Supertalente waren meist schnell wieder verschwunden, übrig geblieben sind die Menschen,  die eine besondere Gabe haben. Man könnte sie als Handwerker bezeichnen, Menschen die eine unglaubliche Hartnäckigkeit an den Tag legen und gnadenlos üben bis sie es können und wenn es Jahre dauert. Diese bemerkenswerte Eigenschaft habe ich z.B. an meinem Mentor und späterem Freund Heinrich Reimer immer bewundert. Heinrich hatte nie eine besondere Begabung für Fußtechniken und auch Fallschule viel ihm immer eher schwer. Aber er hat zu diesem Zeitpunkt,  als ich das hier schreibe,  über fünfzig Jahre geübt und er ist einer von denen geworden,  vor denen ich mich sehr tief verbeugen muss. Ein Mann der nicht nur unglaubliche menschliche Qualitäten hat, sondern auch als Freund unbeschreiblich ist. Wenn ich jemandem (ausser meiner Frau) mein Leben anvertrauen würde,  dann ihm. Also kann man hier sehen dass die Kampfkunst (über eine sehr lange Zeit) wohl doch etwas wahrlich besonderes aus Menschen machen kann. Ich wünsche Heinrich ein sehr, sehr langes Leben,  in dem er weiterhin die Chance hat sich zu entwickeln und andere daran teilhaben zu lassen.Eins kann ich wirklich behaupten, mich haben nicht wirklich viele Menschen in meinem Leben beeindruckt...Heinrich schon!!!

Wie er mit dem Leben , Karate unendlichen Schwierigkeiten und Problemen umgegangen ist und mit ihnen fertig wurde, hat mich zutiefst beeindruckt. Hoffentlich werde auch ich diese Lebenskraft- und Freude haben, DANN kann mich wirklich nichts mehr erschüttern.

Für mich persönlich war es so, dass ich mich am Anfang oft gefragt habe „Was mache ich hier eigentlich?“  Meine erste Lehrerin war meine eigene Mutter, die mich hammerhart durch den Garten warf und mir immer wieder die ersten Übungen eintrichterte. Fallschule lernte ich im Keller auf einem Berg Eierkohlen. Im Grunde tat sie das aus reiner Mutterliebe,  denn ich war ein eher schmales sechziger Jahre Kind und sie hat mir den folgenschweren Satz gesagt „Junge Du kommst jetzt in die Schule und da muss man sich manchmal auch wehren können.“ Sie hatte recht, mehr als einmal konnte der kleine Junge der ich war,  sich mit ihren „Tricks“ durchsetzen.

Es war für einen kleinen Knirps eine ganz schön harte Angelegenheit, aber unter dem Strich bin ich meiner Mama dankbar, denn im Grunde hat sie den Stein ins Rollen gebracht,  der sich in meinem späteren Leben nicht mehr aufhalten lies.

Interessant ist es anzumerken,  das meine eigene Mutter später als ich bereits ein eigenes Dojo hatte und einen offiziellen Dan trug im Karate,  meine Schülerin wurde. Leider war ihr kein langes Leben beschert und als sie mit vierundsechzig die letzte Reise antrat, sagte sie mir noch „Mach weiter so mein Junge, Du wirst noch viel erfahren und lernen. Freu Dich darauf, ich habe jetzt keine Zeit mehr dafür“ 

Ich habe sie beim Wort genommen...

Später wurde ich immer mehr in den Bann dieser faszinierenden Kunst gezogen und heute könnte ich mir nicht mehr vorstellen ohne sie zu sein. Manchmal sehe ich mich schon als sehr alten Mann an einem See stehen und meine Katas üben, soweit das einem alten und gebrechlichen Mann möglich sein mag. Aber ich freue mich auf diese Zeit. Natürlich wünsche ich mir wie jeder Mensch, dass ich darauf noch lange warten muss. Aber auch mir wird klar, dass die Energie nicht unendlich ist und ich vermutlich weniger Tage vor mir habe,  als hinter mir. Wir alle müssen uns darüber klar sein,  das wir leider nur eine sehr begrenzte Zeit hier sein dürfen. Geniest sie und macht das Beste daraus,  ganz nach euren Vorstellungen.  Möglicher Weise werde ich mir dann einen letzten Schüler suchen wenn ich ein alter Mann bin. Einen der bereit ist diesen Weg wirklich zu gehen, ohne wenn und aber.

Mir ist klar,  dass diese Menschen so selten sind wie lupenreine Diamanten, aber vielleicht habe ich ja Glück wenn dieser Teil meines Lebens anbricht. Ich bin gespannt auf diesen Menschen, der möglicher Weise noch nicht einmal geboren ist.

Wie gesagt, 1961 wurde ich in Bevern geboren, natürlich zu Hause,  da meine Mutter nichts von Krankenhäusern hielt. Eine Stunde nach meiner Geburt erhielt ich von meinem Bruder Leo meinen Spitznamen „Teddy“ der mich mein ganzes Leben begleiten würde. 

Einen großen Nachteil hat es, wenn man seine eigene Geschichte erzählt...alles ist subjektiv und die Zeit ist ein gruseliger Ratgeber. Vieles erscheint in einem Licht, das andere wahrscheinlich ganz anders sehen oder in Erinnerung haben. An vieles kann man sich selbst nicht mehr so wirklich erinnern,  oder auf eine viel positivere Art als es vermutlich war. Menschen erscheinen oft viel netter als sie waren, weil man sich eben mehr an das gute als das schlechte erinnert.

Also die Erinnerung von Menschen ist immer so eine Sache...

Ich benenne also zu allererst einmal die von denen ich sagen kann,  das waren oder sind die wichtigsten die mit mir zu tun haben. Mein Vater, Leopold Modl, meine Mutter Ilse Modl die mich eigentlich auf den Weg der Kampfkunst gebracht hat. Meine Familie war und ist mir immer sehr wichtig gewesen. Ich zähle trotzdem nicht alle auf,  aus Gründen die klar sein dürften (das langweilt einen ja zu Tode) Trotzdem,  meine Schwester Franziska,  die ein ganz besonderer Mensch ist und die ich über alles liebe. Mein Bruder,  ein absoluter Vollblutbeamter,  aber es gibt auch wirklich nette Beamte. Natürlich alle anderen auch.... 

 Tja dann schon Heinrich Reimer, Lehrer, Mentor, Ersatzvater und später Freund den ich um nichts in der Welt missen möchte und eigentlich auch zur Familie zähle. Das Beste am Schluß (sorry für die anderen).  Meine geliebte Frau Jacky. Ich könnte mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen und wünsche jedem,  dass ihm ein solcher Mensch begegnen wird. Wir haben uns sozusagen gesucht und gefunden. Auf allen Gebieten unseres Lebens sind wir ein Team, ob Karate, andere Hobbys oder Beruf. Ins geheim wünsche ich mir nichts mehr, als das sie mit mir gemeinsam an diesem oben erwähnten See stehen wird und mir hilft diesen letzten Schüler auszubilden.

Kommen wir nun zu dem um das es eigentlich geht, die Kampfkunst. Wie kommt ein zarter fünf Jähriger dazu sich für so was zu interessieren? Tja das lag an Mama! Kurz vor der Einschulung sagte sie zu mir den oben erwähnten folgenschweren Satz: „ Junge, Du kommst jetzt in die Schule,  da muss man sich manchmal auch wehren können....“ 

Nun, dann fing sie an mir ein paar „Tricks“ zu zeigen, über die ich erst viel später erfahren sollte,  das es sich um das Kriegsjiujitzu der kaiserlich japanischen Armee handelte. Meine Mom hatte es im Krieg gelernt,  während ihrer Ausbildung in einer Spezialeinheit der Deutschen Wehrmacht. Nur zur Info, weder mein Vater noch meine Mutter waren freiwillig da, wie viele wurden sie eingezogen,  ohne etwas dagegen unternehmen zu können.

Mit dieser Vorbelastung habe ich als Kind jemanden kennen gelernt der „Stockkampf“ machte. Als ich in einer meiner vielen Excursionen an einem alten Baggersee zum spielen und fischen ging, sah ich einen für mich damals uralten Mann der mit dem Ruder eines Paddelbootes ganz seltsame Sachen machte... er lächelte mich unglaublich freundlich an und sagte mir "Hab keine Angst...komm ruhig näher ich tue Dir sicher nichts." Das fand ich so spannend,  das ich das unbedingt lernen wollte, konnte ich doch da plötzlich Sachen machen,  die ich nur aus Robin Hood Filmen kannte. Diesen alten Herren kannte ich persönlich nur als "Opa Schmidt" Leider habe ich nie viel mehr persönliches über ihn erfahren. Nach fünf Jahren kam er nicht mehr an seinen geliebten See,  an dem er immer geangelt hatte und mir,  dem kleinen Jungen von 9 - 13 alle Möglichen tollen Sachen mit dem Langstock beibrachte. Da er schon wirklich sehr, sehr alt war gehe ich davon aus das er diese Welt verlassen hat, er wollte wohl nicht das sein kleiner Schüler trauert, aber ich habe ihn niemals vergessen. Heute bedauere ich das, ich hätte gern mehr über ihn und sein Leben gewusst, aber manche Menschen bleiben halt lieber im Dunkeln der Zeit, das ist ihre Art unsterblich zu werden.

Auch hier habe ich erst sehr viel später den Ursprung herausgefunden. Es handelte sich damals nicht um das klassische japanische Bojutzu, sondern um mittelalterlichen Stangenkampf, der seine Ursprünge in Europa hat. Der grösste Verfechter dieser Kunst und einer der auch Bücher darüber schrieb war Hanss Tallhofer. Später kam Nunshaku, Hanbo und Kobudo hinzu.

Karate begegnete mir wirklich bewusst erst mit vierzehn. Damals war das auch nicht so einfach...da gab es sehr wenige Clubs oder Vereine. Wartelisten und man musste ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen, damit man überhaupt trainieren durfte. Mein erster Trainer im Karate hieß Michael Roloff und war ein wirklich von sich überzeugter Mensch. Seine Geschichte zu schreiben würde Seiten füllen und ich möchte hier auch nicht näher darauf eingehen. Gesagt sei zumindest,  dass er mich in die Karatewelt eingeführt hat und mir meine ersten Schritte beibrachte. Sicher ist nur eins, das Training war unglaublich hart, streckenweise brutal. Wenn ich heute in meinen Clubs oder auf einem Lehrgang nur ein einziges mal ein solches Training durchziehen würde, würde man mich für komplett verrückt erklären und beim nächsten mal wäre ich sicherlich allein im Dojo.

Kleine Beispiele... bei 15 Grad Minus im Gi und Barfuss einen 15 Kilometer Waldlauf, kein Training unter 500 Liegestütz und 500 Bauchaufzügen, hundert Schläge in eine mit heißem Kies gefüllte Wanne. Nur so irre Sachen, die heute sportphysiologisch nicht einmal annähernd akzeptabel wären. Aber gut,  DAMALS hat man das nicht besser gewusst. Ganz nach dem Motto „Je härter, je besser...“

Mindesttrainingszeit 3 Stunden Maximal 4 Stunden und das sechs mal die Woche. Kein Wunder das wir nach drei Jahren so weit waren (diejenigen die das durchhielten) wie die heutigen Schüler nach 12 oder 14 Jahren. Von meiner Person und Michael Roloff abgesehen, gibt im Jahr 2008 nur einen einzigen aus dem Dojo der nach wie vor Karate betreibt, Klaus Peinecke. Alle anderen sind auf der Strecke geblieben.

Mein erstes Karatesystem war Wado Ryu. Zum damaligen Zeitpunkt betrieben ganze 1500 Leute in Deutschland diesen Stil. Also eine recht überschaubare Gruppe und ich kann also von mir behaupten,  dass ich wirklich einer der ersten Generation war.

Es ist schwer für mich,  mich an viele Sachen aus dieser Zeit zu erinnern. Nach über vierzig Jahren verschwinden viele Dinge im Dunkeln der Zeit, also mag der geneigte Leser nachsichtig sein, das ich manche Namen oder Ereignisse schlicht vergessen habe.  

Wado Ryu betreibe ich bis heute. Am Anfang der 80er Jahre kam dann das AKS-Karate (American Karate System) dazu. Ab 1998 noch Aikido, nun denke ich, werde ich wohl nichts neues mehr anfangen, aber man weiß ja nie...

Letztlich ist es so, dass es mir immer nur um Kampfkunst ging. Sportpolitik und all diese Dinge haben mich nie interessiert und eigentlich habe ich auch nie Lust gehabt in dieser Liga mitzuspielen. Ich wollte immer nur mein Training machen. Aber das Leben holt einen oft auf einer Spur ein mit der man nicht rechnet. Irgendwann bin ich dann in diese Liga eingestiegen. Aber in einem könnt ihr euch gewiss sein, ich habe immer versucht für die Sportler das beste und sinnvollste herauszuholen. Mir wurde alles mögliche vorgeworfen. Z.B. das ich meine Dangrade erschwindelt hätte, eine sektenartige Stilrichtung in den DKV gebracht hätte und vieles mehr in dieser Richtung. Schade das manche Menschen so einen Unsinn erzählen...was soll man machen? Dementis oder ähnliches? Es würde nicht bringen, im Gegenteil sofort würde gesagt werden,  aha der verteidigt sich....also stimmt es :-))

Glaubt mir einfach, es stimmt nicht. Weder bin ich ein Sektenführer noch habe ich meine Danurkunden selbst ausgestellt. Alle Karateprüfungen habe ich vor ordentlichen Kommissionen abgelegt und alle Graduierungen mit Prüfungen erreicht. Einzige Ausnahme Zanshin Jitzu, die haben mich als Danträger anerkannt aber bis zum ersten Kyu habe ich auch dort alle Prüfungen abgelegt.

Ich kann auch sagen warum...weil es mir immer Spaß gemacht hat und es mich wach gehalten hat.

Ich versuche diese Biographie möglichst nur auf das Gebiet des Karate und allem was damit so zusammenhängt zu beschränken, weiß aber ehrlich gesagt in diesem Moment,  wo ich das hier schreibe,  noch nicht genau wie es sich entwickeln wird.  

Zunächst einmal möchte ich etwas über meine persönlichen Ansichten und meine Meinung zur Kampfkunst sagen.  

Für mich ist Karate ja eigentlich erst später gekommen, hat meine persönliche Entwicklung aber ganz entscheidend geprägt und letzten Endes wurde es auch meine Passion.

Man kann es sehr schön mit diesem Zitat von Patrick Overton sagen

Wenn du am Rand des Licht stehst und einen Schritt ins dunkle Unbekannte machen musst, wird folgendes geschehen: Entweder stösst du auf etwas Solides, das dir Halt gibt, oder du lernst zu fliegen....

Nun, andere haben etwas Solides gefunden,  ich aber habe gelernt zu fliegen, zumindest auf diesem,  mir ganz eigenen Gebiet,  der Kampfkunst. Das funktioniert aber nur wenn man es auch zulässt. Sie hat mir unglaublich viel gegeben, diese Kunst,  die alles andere in den Schatten zu stellen in der Lage ist.  Menschen sind mir begegnet von unglaublicher körperlicher und auch mentaler Stärke. Die meisten von ihnen haben das aber niemals ausgenutzt. Sie hätten sich lieber eine Ohrfeige geben lassen und gelächelt,  bevor sie den anderen durch den Fleischwolf drehen. Das bewundernswerte an dieser Entscheidung ist, dass sie es spielerisch leicht gekonnt hätten und der Angreifer nicht einmal die Spur einer Chance gegen sie gehabt hätte. Diese besondere Stärke hat mich in ihren Bann gezogen und bis heute nicht losgelassen.

Da ich ein Mensch mit einer ziemlichen Portion Hartnäckigkeit bin,  wäre es mir niemals in den Kopf gekommen aufzugeben oder der Kampfkunst gegenüber klein beizugeben. Ich wollte und will alles was in ihr zu holen ist ergründen und aufnehmen. Man muss schon ziemlich verrückt sein um so etwas zu tun.... was soll`s, andere sammeln Briefmarken, ich eben Dangrade....

Wenn ich mir heute überlege das ich sogar einmal einen Job gekündigt habe, weil er mir zu wenig Zeit für mein Training gab und alle Nachteile, kein Auskommen, winzige Wohnung usw. dafür in Kauf genommen habe, überlege ich selbst was das sollte. Aber ich habe es keine Sekunde bereut. Meine Altersgenossen sind in die Disco gegangen und ich zum Training. Damals haben sie mich ausgelacht, heute wenn ich sie sehe,  mit ihren dicken Bäuchen und ihrer Kurzatmigkeit, könnte ich eigentlich lachen. Das tue ich aber nicht, eigentlich tun sie mir ein bisschen leid. Ich habe alles was ich hatte in die Kampfkunst investiert und es war mir immer egal was andere über mich dachten oder von mir hielten. Ich bin diesem Weg und mir selbst immer treu geblieben und ich danke meinem Gott dafür,  dass er mir diese Hartnäckigkeit und Kraft gegeben hat. 

Was bedeutet denn Karate nun eigentlich zumindest so wie ich es verstehe? Ich hoffe wir finden es im Laufe dieser Lektüre heraus. Für mich ist eins absolut sicher,  Karate ist kein Sport und die Vollkontakt Kämpfe des K1 haben meiner Meinung nach relativ wenig damit zu tun. Sie sind sportlich gesehen sicher beeindruckend und die Teilnehmer von aussergewöhnlicher Konstitution und Fitness. Ich gönne allen Wettkämpfern und „Karatesportlern“ ihren Erfolg.

Mögen sie sich in ihm sonnen solange es eben geht. Für mich ist Karate wesentlich mehr und von viel tieferem Sinn. Mich persönlich haben Wettkämpfe eigentlich nie sonderlich interessiert. Was nicht heißt, das ich sie nicht bestritten hätte, im Gegenteil. Ich habe an vielen Wettkämpfen teilgenommen und auch eigentlich beachtliche Erfolge erzielt, nur war mir das nie sonderlich wichtig.  Das Karate das ich meine und gefunden habe,  ist etwas völlig anderes. Viele meinen und verbreiten das auch in „schlauen“ Büchern was Karate ist und die Beweggründe warum man es denn betreibt...hmmm.

Zitat aus so einem Buch... 

„Die Menschen die zu uns finden, wollen sich mental weiterentwickeln und ihre Persönlichkeit finden....“

Zitat aus einem anderen Artikel den ich einmal über AKS-Karate und seine „Folgen“ verfasst habe, aber der sehr zutreffend ist und eigentlich alles aussagt.

An dieser Stelle muss wieder mit einem Vorurteil aufgeräumt werden, das für jede Art von Kampfkunst Gültigkeit hat:

Egal was man Ihnen verspricht und wie schön bunt die Anmeldeformulare auch sein mögen.

Niemand lernt innerhalb eines halben Jahres eine Kampfkunst!! Um wirklich zu verstehen und zu begreifen,  was innerhalb eines Kampfsystems vor sich geht und sich diese Fertigkeiten anzueignen, dafür braucht man Jahre oder gar Jahrzehnte. Um einen kleinen Vergleich anzustellen, der das Problem verdeutlicht, geben wir mal ein Beispiel.

Stellen Sie sich vor, jemand behauptet er könne einem in sechs Monaten so gut Tischtennis beibringen, das der jenige jeden Bundesligaspieler schlagen könnte! Vermutlich würden Sie sich ernsthaft die Frage stellen, wie viel der schon vor dem Frühstück getrunken hat. Seltsamerweise wollen die Leute das über eine Kampfkunst

glauben. Ich gehe mal kurz auf ein oder zwei Wochenendseminare und dann bin ich unbesiegbar.....hat der Veranstalter gesagt. Ist auch richtig Preiswert nur so 5000,- Euro.

Am besten vergessen Sie das alles gleich wieder! Glauben Sie uns, kein auch noch so talentierter Zeitgenosse könnte das schaffen. Es gibt nichts schwierigeres als sich mit einem Kampfsystem auseinander zusetzen. Muskeltraining, Körperschulung allgemein, Reflexe usw. braucht seine Zeit. Die Bewegungsabläufe sind auch nicht gerade die einfachsten. Also nehmen Sie sich Zeit, denn Sie werden sie brauchen. 

Neben den oben kurz beschriebenen technischen Inhalten sind wir der Ansicht, dass ein Kampfsystem außer den ganzen sportlichen Aspekten in erster Linie der Selbstverteidigung dient. Wettkämpfe sind eine gute Übung für das Auge und die Reflexe, nehmen bei uns aber eher einen nebensächlichen Stellenwert ein.

Einen nicht zu unterschätzenden Aspekt der Kampfkunst, die Selbstverteidigung beziehungsweise die alte Kriegskunst sehen wir als einen der wichtigsten an. In asiatischen Systemen wird einem oft versucht zu vermitteln, (zumindest heut zu Tage) man würde Karate ausschließlich zur Selbstfindung und zur Reife der eigenen Persönlichkeit betreiben. moralische Ansichten, der Faktor Menschlichkeit usw. Alle diese Punkte sind sehr lobenswert und würden von uns sofort unterschrieben werden.

Aber mal ehrlich, wer geht schon in einen Karateclub um seine moralischen Grundsätze zu stärken? Oder haben Sie sich deswegen für Karate interessiert oder gar entschieden? Tja wir glauben das es sich hier eher um eine Art Wunschdenken handelt, wenn nicht gar um eine dreiste Lüge. Die japanischen und koreanischen Großmeister alle anderen auch,  haben bei den Entwicklungen ihrer Kampfsysteme in erster Linie den Selbstverteidigungsaspekt im Auge gehabt und mit Sicherheit nicht die Verbesserung der Gesellschaft. Das was wir, wie oben erwähnt, als sehr wichtig ansehen,  ist gar nicht so weit von diesen Ansichten entfernt. Tatsache ist das die Menschen oft zu diesen Punkten gelangen, aber nicht deswegen mit dieser faszinierenden Kunst anfangen.

Fakt ist,  das Menschen die sich eine sehr lange Zeit mit unserem Karate auseinander setzten, eine nicht zu unterschätzende Wandlung durchlaufen. Dadurch das wir uns extrem intensiv mit unserer Kunst beschäftigen und natürlich dementsprechend auch mit anderen Menschen, die das gleiche Interesse haben wie wir. 

Durch die sozialen Kontakte und das „aufeinander aufpassen“ während der Übungen, formt eine völlig neue Art von sozialem Verhalten und Rücksichtnahme. Man lernt im Laufe der Zeit in erster Linie sich selbst, etwas später das Gegenüber richtig einzuschätzen. Das finden der eigenen Grenzen und die präzise Wahrnehmung die während dieser Übungen geschult werden, steigern das Selbstbewusstsein und auch die realistische Selbsteinschätzung. All diese Punkte führen am Ende zu dem was oben erwähnt wurde. Das Resultat ist in den meisten Fällen ein Mensch, der sowohl höflich, mit Respekt, aber auch konsequent durch dieses Leben schreitet. Aber diese Resultate erreicht man nur durch das stete Training. Sie sind sozusagen eines der Ergebnisse, aber meistens nicht der Beweggrund für den Start.

Im allgemeinem versetzt einen das Training in einen sehr guten körperlichen und mentalen Zustand. Die Steigerung der allgemeinen Leistungsfähigkeit und der Konzentration sind nicht unerheblich daran beteiligt,  dass wir diese Wandlung durchlaufen. 

Sie sehen also, die viel zitierten „Geheimnisse“ sind gar nicht so geheim, das meiste ist schlicht uns einfach nur Technik und Training.  Im Laufe meines Trainingslebens habe ich allerdings etwas kennen gelernt was schon ein bisschen unheimlich wirkt.

Man ist immer besser in der Lage das Gegenüber einzuschätzen und abzuschätzen. Nach außen wirkt das oft so als könnte man hellsehen. Das ist natürlich Unsinn, man hat einfach gelernt auf die kleinsten Hinweise zu achten. Der Außenstehende kann das allerdings nicht nachvollziehen und daher kommt das Gerücht,  das die hohen Meister schon im Voraus wissen was der andere tut. Dem ist nicht so, sie können weder hellsehen noch zaubern. Sie haben nur ganz ausgezeichnete anatomische Kenntnisse,  die ihnen einfach sagen wozu der andere in bestimmten Momenten noch in der Lage ist. Welche Bewegungen er ausführen kann oder welche Körperteile er gegen einen einsetzen kann. Das alles in für „normale“ Menschen unglaublich kurzen Zeitspannen, die weit unter einer Sekunde liegen.

Da die meisten da aber gar nicht erst ankommen, weil man für so etwas einige Jahrzehnte an Übung braucht, erklären sie es mit einer Art Magie. Einfach nur weil sie es sich nicht anders erklären können. Dieser Umstand ist für die meisten schon recht gruselig. Was allerdings das wirklich unheimliche ist,  was ich meine, ist die Tatsache das man irgendwann lernt,  aus den kleinsten Bewegungen eine unglaubliche Kraft und Energie zu entwickeln.

Dafür habe auch ich mit all meinen Studien und Dangraden keine wirklich befriedigende Erklärung gefunden. Das für mich persönlich wirklich merkwürdige daran ist, das ich es umsetzen kann und auch demonstrieren kann. Aber ich gebe hier öffentlich zu, ich kann es nicht wirklich erklären. Eins ist sicher DAS kann einem niemand beibringen, das muss man selbst finden oder man findet es nie. Niemand kann einem ein Gefühl erklären,  oder wie man dazu kommt. Das ist etwas ganz persönliches und individuelles, dafür gibt es kein Rezept. Aber wenn man es gefunden hat, haut es einen erst einmal selbst aus den Socken.

Wenn Du alles das in Dir ist,  im richtigen Moment abrufen kannst,  bist Du sehr nah dran,  Deine ganz eigene und persönliche Erleuchtung zu finden. Das hat nichts mit Religion zu tun, sondern ausschließlich mit dem erkennen des selbst. Was Du dann daraus machst,  ist Deine ganz eigene Entscheidung.

Mir sind doch so einige wirklich beeindruckende Menschen in dieser Laufbahn begegnet, die ich zumindest erwähnen möchte. Auch wenn ich sie nicht Näher beschreibe,  außer mit dem Stil den sie betreiben und einer kurzen Anmerkung, die es hoffentlich auf den Punkt bringt....

Wer mehr über diese Personen erfahren möchte kann ja auf eigene Faust recherchieren. Sie alle hatten irgendetwas ganz besonderes...zumindest für mich persönlich. Reihenfolge so wie sie mir gerade eingefallen sind.Die Links führen nach WIKIPEDIA einer öffentlichen Enzyklopädie. Die sind sehr neutral, wer noch mehr über sie erfahren möchte,  möge selbst suchen....

Heinrich Reimer, / Wado Ryu, AKS-Karate, Zanshin Jitzu, Kobudo.  Ein vollkommen außergewöhnlicher Mensch. Oft unverstanden aber extrem liebenswert.

Teruo Kono / Wado Ryu, Shindo Yoshinryu Jiujitzu Kenpo,   War ganz anders als die meisten dachten.

Opa Schmidt /  Angler und mittelalterlicher Stangenkämpfer. Die Ruhe in Person und irgendwie damals schon uralt (und da war ich neun!!)

Thiong The Tan, Oberkellner im China Restaurant und Kung Fu Meister. Super Koch und irgendwie Philosoph. Lebt heute mit seiner geliebten Frau wieder in China. Ich vermisse ihn unendlich....

Heinrich Conrads, Shotokan, Jiu Jitzu, Judo, Ju Jutzu, Kobudo. Pragmatiker und sportpolitisches Genie.

Shuzo Imai / Wado Ryu. Schnell wie ein Blitz und doch immer irgendwie der Zweite.

Christel Ehlert / Wado Ryu, Judo, Ju Jutzu. Eine Frau mit außergewöhnlicher Stärke und außergewöhnlicher Schwäche.

Sgt.John Gilliland / Shotokan, Judo, Jiu Jitzu, Boxen. Der freundlichste Schotte der Welt und härteste Kämpfer den man sich vorstellen kann.

Dieter Mansky/  Shotokan. Stratege, Politiker, technisch perfekt, oft verkannt.

Dr. Robert Debelak / AKS Karate, Chi Do Kwan. Der freundlichste und schlagfertigste Mann Gottes und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Ernest Lieb / AKS-Karate, Judo, Aikido.  Träumer, Idealist, Kämpfer, Genie und Narr.

Major Prof. Michael Sullenger / AKS-Karate, Teak Won Do.  Patriot, Loyalist und Soldat in jeder Beziehung, manchmal auch über die Realität hinaus.

Dave Thomas / AKS-Karate. Konsequent, Klug freundlich und entgegenkommend

Frederic Reinecke / AKS-Karate. Idealist, Künstler und ein Mensch der Budo lebt.

Tom Twining / Chi Do Kwan, AKS-Karate. Eigensinnig, sich selbst treu, ein guter Freund

Sgt 1st Class Charles Krum / AKS-Karate. Familienmensch, Patriot, Soldat und Bibelfester Weltenbürger.

Larry Reynosa, / Makoto Kyukai Aikido. Technisches Genie, lebt in einer anderen Zeit

Hinorio Othsuka der II. / Wado Ryu. Kein Kommentar

Karl-Heinz Kiltz / Wado Ryu, Ju Jutzu, Judo. Die Bauernschläue in Person 

Rob Zwartjes / Wado Ryu / Kobudo / toller Techniker und Lehrer aber irgendwie zu wenig er selbst.

 

Einige der oben erwähnten Menschen befinden sich bereits auf der anderen Seite des Daseins. Aber sie haben ihre Spuren hinterlassen.

Diese Spuren haben sie nicht nur bei mir hinterlassen sondern auch bei vielen anderen. Sie alle sind,  oder waren,  auf ihre ganz eigene Art etwas wirklich besonderes. Nicht nur durch ihre Kampfkunsteigenschaften sondern auch durch ihre eigene Art Mensch zu sein. Irgendwie haben sie alle etwas zu meiner persönlichen Prägung beigetragen und mich dadurch natürlich auch in meiner Art zu sein,  beeinflusst.

Also die Frage was denn Karate nun eigentlich bedeutet, zumindest für mich persönlich würde ich in der Kurzfassung wie folgt beschreiben.

Es ist eine Kunst die einem unglaublich viel zur persönlichen Entwicklung und Einstellung geben kann. Allerdings nur wenn man bereit ist auch entsprechend viel an Energie, Zeit und allen möglichen anderen Aufwendungen zu investieren. Man betreibt es letzten Endes nur für sich selbst, für keinen anderen. Es ist etwas sehr persönliches und verbindet trotzdem ungemein über alle realen und auch irrealen Grenzen hinweg. Mich persönlich hat es sehr  beflügelt und ich möchte es um nichts in der Welt missen.

Was nun meine eigene Art zu sein darstellt, versuche ich auch das möglichst neutral dar zu stellen...

Mein ganzes Kampfkunstleben hinweg habe ich mich bemüht mein bestes zu geben. Als Schüler bin ich selbst mit Fieber zum Training gegangen und habe oft genug erkennen müssen,  dass man nicht alles kann was man sich wünscht. Es gibt Grenzen über die man nicht hinwegkommt.

Die Kunst ist es,  diese Grenzen zu erkennen und mit ihnen leben zu können. Ich habe viele Schüler in meinem späteren Leben gehabt und ich habe immer alles gegeben zu dem ich fähig war. Es waren einige dabei denen ich eine große Zukunft vorausgesagt habe und ich hoffe und wünsche,  dass sie das auch nach ihren Möglichkeiten erreichen werden. Von manchen musste ich mich aus räumlichen oder auch persönlichen Gründen trennen, was mir in diesen Fällen immer sehr schmerzlich war....  Ich wünsche mir,  dass sie meine Beweggründe verstehen und trotzdem an den Chancen und Idealen der Kampfkunst festhalten.  Ich habe versucht ihnen eine gute Startmöglichkeit zu geben und sie möglichst weit in die Kampfkunstwelt einzuführen, wie sie damit umgehen, oder was sie daraus machen ist ihre Entscheidung.

Ich wünsche mir für mich persönlich,  dass sie freundliche Gedanken an mich behalten und mich in guter Erinnerung sehen. Egal wie es sich manchmal für aussen stehende darstellt. Nicht auf irgendein System beschränkt sondern frei von allen Zwängen. Ich hoffe sie zeigen,  dass ich mich nicht in ihnen getäuscht habe und beweisen der Welt was sie der Kampfkunst geben können. 

Niemals habe ich mit irgendetwas hinter dem Berg gehalten. Wer lernen wollte, den habe ich unterrichtet mit allem was ich zu bieten hatte. Nichts habe ich verschwiegen oder irgendwie abgespeckt weitergegeben. Ich habe immer alles gezeigt, leider sind nicht viele in der Lage gewesen mir zu folgen....aber man soll die Hoffnung nie aufgeben. Ich werde mich weiterhin bemühen.

Was nun meine Kritiker betrifft, von denen es nun doch einige gibt, denen sei folgendes gesagt....

Als erstes...

Der Gedanke an Konkurrenz ist im Sinne der Vervollkommnung wirklich überflüssig... 

Als zweites.... 

Neid ist der schlechteste Ratgeber den man finden kann und andere schlecht zu machen,  bedeutet nicht automatisch selbst besser zu werden.... 

Meine persönliche Meinung ist... Zusammenarbeit ist die Zukunft, alle Systeme oder Arten haben ihre Berechtigung. Ich begegne euch vollkommen vorurteilsfrei. Meine einzige Bitte ist, macht das auch mit mir bzw. uns.

Dann können wir eine gemeinsame und für alle fruchtbare und lernenswerte Zukunft eröffnen......

Vieleicht versteht mich der eine oder andere nach diesem Text ein bißchen besser. Sicher ist nur eins...ich habe niemals meinen eigenen Vorteil gesucht und immer alles in meine Schüler investiert.  Ich werde das auch in Zukunft tun, egal was Neider, Konkurrenten oder wer auch immer behaupten werden. Ich werde für die, die es möchten da sein und ihnen alles zeigen was ich kann und versuchen es ihnen beizubringen. Wer immer noch meint zu wissen,  wer oder was ich bin..... ES WAR MIR IMMER EGAL WAS ANDERE ÜBER MICH DENKEN.... diese Einstellung werde ich nicht ändern, trainieren kann ich auch zu Hause in meinem Wald ohne irgendeine Öffentlichkeit.

WER MICH SUCHEN MÖCHTE, DER WIRD MICH FINDEN....

Andreas Modl

   
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